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30.08.2021

Schulen müssen offen bleiben

Die SPÖ-Bildungssprecherin, Petra Vorderwinkler, hat das Ziel für das kommende Schuljahr klar definiert:  Die Schulen müssen offen bleiben.

 

Vorderwinkler fordert einen Impfplan für jene SchülerInnen, die sich impfen lassen wollen, und zwar niederschwellig an der Schule; weiters flächendeckende PCR-Gurgeltests 3 Mal pro Woche und wenn nötig das ganze Jahr hindurch sowie den flächendeckenden Einbau von Luftfilteranlagen in den Klassenzimmern. Die Luftfilter begrüße ich, denn nicht alle Klassenzimmer können gut durchlüftet werden. Außerdem war es im letzten Schuljahr für SchülerInnen und LehrerInnen bei anhaltenden Minusgraden im Winter eine Zumutung, ständig die Fenster der Klassenzimmer offen zu halten.

 

Recht gebe ich der Bildungssprecherin auch bei der Ansicht, dass wir nicht nur eine Coronakrise, sondern auch eine Bildungskrise bekämpfen müssen. Sie präsentiert ein "Aufhol-Paket" für SchülerInnen, denn die Bildungslücken infolge der Krise sind mitunter enorm.

•           Der Lehrplan soll für ein Semester ausgesetzt werden, um alle SchülerInnen dort abzuholen, wo sie aktuell stehen, um gemeinsam aufzuholen.

•           Der Förderunterricht soll flächendeckend ausgebaut werden. Jedes Kind, das Nachhilfe braucht, soll einen Bildungscheck in der Höhe von 1.000 Euro erhalten.

•           Mittelfristig braucht es endlich eine Ganztagsschule, weil die gesamte Bildung Sache der Schule und nicht der (finanziellen) Möglichkeiten der Eltern ist. Private Nachhilfe soll nicht mehr notwendig sein.

 

Aus Erfahrung sehe ich es auch so, dass die SchülerInnen unbedingt mehr Förderunterricht im kommenden Schuljahr benötigen; dazu sind aber von der Bundesregierung vom Schulbeginn an viele Ressourcen freizumachen! Die Möglichkeit, die letzten beiden Schuljahre mit 3 Fünfern aufzusteigen, hat eher zu einer Bildungsmisere geführt, als dass es den SchülerInnen geholfen hat. Ich sehe es nicht unbedingt notwendig, den Lehrplan auszusetzen, denn dieser gibt genug Spielraum, weniger oder mehr an Unterrichtsstoff zu vermitteln. Vielmehr würde ich es begrüßen, wenn die Schulen die ambitionierten Pläne des Bildungsministeriums für Schulentwicklung nicht wie geplant umsetzen müssen, sondern dass hierbei auf die Ausnahmesituation während der Coronakrise Rücksicht genommen würde. Zuerst muss in den Schulen aufgearbeitet werden, stofflich wie auch psychisch, und dann können wir uns auf Neues konzentrieren.

 

Vorderwinkler fordert, besonderen Fokus auf die SchulanfängerInnen zu legen. Junge SchülerInnen waren vom Homeschooling besonders betroffen. Eine zweite Volksschullehrerin bzw. ein zweiter Volksschullehrer für die ersten beiden Schulstufen soll dafür sorgen, dass individuell auf den Förder- und Lernbedarf der SchülerInnen eingegangen werden kann", sagt Vorderwinkler und bekräftigt damit eine langjährige SPÖ-Forderung. Eine gute Idee, allerdings gibt es laut meinen berufsinternen Informationen nicht so viele VolksschullehrerInnen „auf dem Markt“, um diese Maßnahme umsetzen zu können.

 

Ich sehe es dringend erforderlich, die Schulen im kommenden Schuljahr selbstständig „tun“ zu lassen, was für den jeweiligen Schulstandort erforderlich ist. Denn jede Schule hat andere Bedürfnisse, die aus der Coronakrise entstanden sind, und muss entsprechend auch andere Schwerpunkte setzen. Ich wünsche mir dabei die Unterstützung der Bildungsdirektionen. Ein Schuljahr wie letztes Jahr wollen wir alle nicht mehr erleben!

 

Bildungsgemeinderätin Sylvia Vogt BEd, Schulleiterin einer Mittelschule in Wien